FCI - Standard Nr. 294/21.04.97/D

Übersetzung: Frau Michéle Schneider; von Dr. J. –M. Paschoud überarbeitet
Datum der Publikation des gültigen Orginalstandardes : 02.12.1987

Ursprung

Grossbritannien

Verwendung

großer, starker Laufhund; ursprünglich dazu erschaffen, den ganzen Tag im Wasser jagen zu können, jedoch auch zum Galopp auf festem Boden fähig

Klassifikation

Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.
Sektion 1.1 große Laufhunde. Ohne Arbeitsprüfung

Allgemeines Erscheinungsbild

großformatiger Hund mit geraden, korrekt gestellten Gliedmassen, rauhaarig, mit majestätischem Kopf, kräftiger Körper und mit lockerem raumgreifendem Bewegungsablauf. Raues Stockhaar und große Pfoten sind wiche Merkmale, freies Gangwerk.

Verhalten/ Charakter (Wesen)

freundlich und ausgeglichen

Wichtige Massenverhältnisse

der Abstand Nasenspitze-Stopp ist etwas geringer als der Abstand Stopp-Hinterhaupt

Kopf

mächtig, mit klaren Linien, eher hoch als breit. Die Stirn ist keinesfalls gerunzelt oder gewölbt; der Ausdruck ist frei und freundlich. Mit Ausnahme der Nase ist der ganze Kopf gut mit rauem Haar besetzt, das vorne einen Schnurrbart und einen leichten Backenbart bildet

Oberkopf

Schädel: schön gewölbt, weder grob noch übertrieben und steigt vom Stopp zum leicht betonten Hinterhaupthöcker hin an, Jochbein klar abgezeichnet.

Stopp: deutlich, aber nicht übermäßig ausgeprägt

Gesichtsschädel

Nase: sehr breit mit gut geöffneten Nasenlöchern.

Fang: kräftig und tief

Lippen: reiche, aber nicht übertriebene Belefzung.

Kiefer: kräftige und große Kiefer; die gut ausgerichteten Zähne zeigen perfekten und regelmäßigen Scherenschluss, d.h. die oberen Schneidezähne decken die unteren in engem Kontakt und sind rechtwinklig zum Kiefer eingesetzt

Augen

intelligent; regelmäßig tief in die Augenhöhle eingebettet. Die Bindehaut ist nur leicht sichtbar. Augenfarbe und Pigmentation des Augenrandes sind von der Haarfarbe abhängig.
Bei blau/lohfarben – blau mit lohfarbenen Abzeichen – darf die Augenfarbe haselnussbraun sein. Gelbe Augen sind abzulehnen

Behang

einzigartiges Rassenmerkmal. Der Behang ist lang, herabhängend, in Höhe des Augenwinkels angesetzt. Er reicht ohne weiteres bis zum Nasenspiegel, wenn man ihn nach vorne zieht. Er zeigt eine charakteristische Falte. Der Vorderrand faltet oder rollt sich einwärts, so dass es seltsam drapiert aussieht;
dies ist ein wesentliches Merkmal, das unbedingt erhalten werden soll. Der Behang ist gut mit Haaren in Form von Fransen besetzt

Hals

lang, kräftig; er fügt sich harmonisch in die schräge, nicht überladene Schulter, eine leichte Wamme ist zulässig

Körper

sehr kräftig.

Oberlinie: horizontal.

Rücken: breit.

Lende: kurz und kräftig.

Brust: tief herabsteigend; recht tiefer, ovaler, gut gewölbter Ripppenkorb, weder breit noch zu schmal.

Rippen: gut nach hinten reichend, somit für Herz und Lungen viel Raum bietend.

Rute: hoch angesetzt, beim aufmerksamen oder aktiven Hund hoch getragen, niemals über den Rücken eingerollt. In der Ruhe kann sie herabfallen. Am Ansatz ist sie dick und verjüngt sich zu Spitze hin. Die Schwanzwirbel reichen bis zum Sprunggelenk. Die Rute wird gerade oder leicht gebogen getragen. Im unteren Teil der Rute ist das Haar eher länger und reicher als im oberen Teil

Gliedmassen

Vorderhand: von starken Knochenbau; vom Ellenbogen bis zum Boden gerade.

Schultern: gut schräg.

Vordermittelfuss: kräftig etwas schräg.

Hinterhand: kräftig, etwas schräg.

Hinterhand: aus welchem Blickwinkel man sie auch betrachtet ist sie sehr kräftig und gut bemuskelt. Von hinten besehen stehen die Hinterläufe weder breit noch zu schmal. Die Hinterhand ist mittelstark gewinkelt. In natürlicher Stellung verlaufen die hinteren Gliedmassen, vom Sprunggelenk zum Boden senkrecht.

Ober- und Unterschenkel: kräftig bemuskelt.

Sprunggelenke: tief angesetzt, weder ein- noch ausgedreht.

Pfoten: groß, rund, mit gut aufgewölbten Zehengliedern und dicken Ballen; weder aus-, noch eingedreht. Sie sind an sich kompakt, können aber gespreizt werden. Die Hinterpfoten sind nur wenig kleiner als die Vorderpfoten. Die Zwischenzehenhaut muss gut ausgeprägt sein

Haarkleid

Haar: lang (4-8cm), dicht, rauh, hart, undurchlässig, aber kein „Drahthaar“. Das Haar scheint ganz leicht gewellt. Auf dem Kopf und im unteren Teil der Gliedmassen ist das Haar normalerweise weicher. Deutlich vorhandene Unterwolle; bei Unterwolle und Deckhaar kann man leichte ölige Textur feststellen. Der Hund darf nicht für Schauzwecke getrimmt werden.

Farbe: alle sonst bei den Laufhunden anerkannte Farben zulässig:
einfarbig, gräulich, sandfarben; rot, weizenfarben; „blau“, die diesen Farben sind an Kopf, Brust, Pfoten und Rutenspitze leichte weiße Abzeichen zulässig; weiße Hunde dürfen leichte zitronenfarbene, „blau-lohfarben“, schwarz-cremfarben, gelegentlich braun (leberfarben), leicht lohfarben-braun, lohfarben-weiss.

Unzulässige Farben: braun (leberfarben)-weiß, weißer Körper mit schwarzen und lohfarbenen deutlich abgrenzenden Flecken.
Die Pigmentierung muss mit der Haarfarbe harmonieren, sie muss aber nicht unbedingt in sie übergehen. So dar z.B. ein lohfarbener Hund einen braunen Nasenschwamm und braune Lidränder aufweisen. Ein leicht fleckiger depigmentierter Nasenschwamm ist zulässig

Grösse

Widerristhöhe beim Rüden ungefähr 67 cm und 60 cm bei der Hündin

Fehler

jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte

N.B.

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden